Gibt es ein fotografisches (eidetisches) Gedächtnis oder ist es ein medizinischer Mythos?
Ich hatte immer den Eindruck, dass das fotografische, auch eidetisches Gedächtnis (vom griechischen Wort für “Form”) genannt, ein echter, realistischer Zustand sei. Es wird in der Pop-Kultur sehr oft erwähnt. Als Kind in der Grundschule war ich immer neidisch auf die Menschen irgendwo da draußen, die diesen Zustand hatten, weil ich es immer für meine Mathe-, Rechtschreib-, Geschichts-, Geographie- usw. Tests haben wollte.
Dieses idealisierte “fotografische” Gedächtnis erscheint mir jedoch immer mehr wie ein Mythos. Sicher, einige werden mit einem ausgeprägten Sinn für das Gedächtnis geboren als andere, aber sie werden nicht nur mit einem fotografischen Gedächtnis geboren, sondern auch damit, dass dies etwas ist, wofür sie ihr Gehirn trainieren müssen (ich bin nicht sicher, ob ihre Gedächtnis-/Gehirnübungen jemals den Grad des “fotografischen” Gedächtnisses erreichen werden - weiß jemand davon)? Wie auch immer, ist dies eine korrekte Erkenntnis? Oder existiert das fotografische/eidetische Gedächtnis tatsächlich von Geburt an?
Oder ist das fotografische Gedächtnis nur durch Gedächtnisübungen wie den “Gedächtnispalast” erreichbar?
Ich weiß, dass es den Zustand der Hyperthmesie gibt, bei dem Individuen in der Lage sind, sich lebhafte Details aus ihrem eigenen persönlichen Leben zu erinnern, aber das ist nicht ganz dasselbe, wie Tausende von Zahlen zu sehen und sich die Reihenfolge einzuprägen. Aber ist Hyperthemie auch ein realer Zustand?