“Glücklicherweise tritt die Hämophilie nur bei Männern auf*; Frauen können Träger der Krankheit sein, aber ihre Blutungsneigung ist im Allgemeinen weniger stark.
Hämophilieträgerinnen und Frauen mit anderen Blutungsstörungen (wie z.B. Morbus von Willebrand oder Thrombozytenprobleme, z.B. Glanzmann) können jedoch einen sehr starken menstruellen Blutverlust erleiden. Im Allgemeinen dauert die Menstruation nicht mehr Tage, aber der Blutverlust kann sehr viel stärker sein. Dies kann zu Anämie und potenziell zum Tod führen.
Um diesen Blutverlust zu minimieren, könnte man die Periode unterdrücken (z.B. durch orale Kontrazeptiva oder ein Intrauterinpessar). Andere Möglichkeiten wären die Verabreichung des fehlenden oder schlecht funktionierenden Teils (Gerinnungsfaktor oder Blutplättchen) oder eine Bluttransfusion zur Behandlung einer Anämie.
* Aufgrund der nachstehenden Bemerkungen möchte ich hinzufügen, dass es möglich ist, dass eine Frau eine echte Bluterin ist, dass dies aber sehr selten vorkommt. Hämophilie ist eine X-gebundene Erkrankung; da Männer XY erben, wird ein betroffenes X-Chromosom die Krankheit verursachen. Frauen haben XX, was bedeutet, dass sie den Effekt eines betroffenen X-Chromosoms durch die Aktivität des anderen X-Chromosoms "kompensieren” können. Sie ist dann Trägerin der Krankheit: Es besteht eine 50-50-Chance, dass ihr Sohn (dem sie ein X gibt) Bluter ist. Eine Frau könnte zwei betroffene X-Chromosomen erben, wenn ihr Vater Bluter ist und ihre Mutter Trägerin ist (und das betroffene X-Chromosom erbt). Das macht eine echte Hämophilie bei Frauen viel seltener als bei Männern.