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Unterschied in der Größe des männlichen und weiblichen Brustkorbs

Für einen Mann und eine Frau, die gleich groß und gleich schwer sind, ethnisch identisch sind und den Mittelwert bzw. Median ihres jeweiligen Geschlechts repräsentieren, sind ihre Brustkörbe gleich groß? Wenn nicht, wie stark unterscheiden sie sich dann und warum sind sie unterschiedlich?

Antworten (1)

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2018-01-12 18:31:47 +0000

**Der weibliche Brustkorb hat nicht nur ein kleineres Volumen als der männliche Brustkorb, sondern auch eine proportional schmalere obere Hälfte und einen proportional breiteren unteren Teil. Die Form der Brustkörbe von Frauen und Kindern lehnt sich an das an, was in der älteren Literatur als Thorax inspiratorius bezeichnet wird - d.h. sie ähnelt der Form, die während der Inspiration angenommen wurde (sie ist runder und konvexer), während der männliche und der geriatrische Brustkorb näher am Thorax exspiratorius liegen.

wie viel anders sind sie? [ Eine Studie mit einer kleinen Stichprobengröße schätzte, dass das Volumen der Lungen erwachsener Frauen typischerweise 10-12% geringer ist als das der Männer. Wenn Sie an den tatsächlichen Thoraxabmessungen in Zentimetern interessiert sind, lesen Sie bitte Tabelle 2 dieses Artikels. Beachten Sie jedoch, dass es sich um eine Studie mit einer kleinen Stichprobengröße handelt.

warum sind sie anders?

Die oben verlinkte Studie spekuliert, dass der Zweck dieses speziellen Beispiels eines Sexualdimorphismus darin besteht, große Verschiebungen des Abdominalvolumens wie in der Schwangerschaft auszugleichen. Natürlich könnte es noch unzählige andere Gründe dafür geben - bei Männern könnte sich das zusätzliche Volumen bei sauerstoffintensiven Aktivitäten wie der Jagd als nützlich erweisen (übrigens beträgt die durchschnittliche Anzahl weiblicher Erythrozyten etwa 90% der männlichen Erythrozytenzahl). Ein robuster Brustkorb erlaubt auch die Anbringung von stärkeren Brustmuskeln. Ich würde immer vorschlagen, die sexuelle Selektion in Betracht zu ziehen, wenn man nach Gründen für einen Sexualdimorphismus sucht - das Paradigma “Männer mit breitem Oberkörper und schmalem Unterkörper gut, Frauen mit schmalem Oberkörper und breitem Unterkörper gut” ist so allgegenwärtig wie Toilettenzeichen und die im zweiten Satz des ersten Absatzes erwähnten Formunterschiede scheinen perfekt dazu zu passen.

Adam Bochenek, Anatomia Człowieka I, S. 291 (Quelle auf Polnisch)