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Ist die Wechselwirkung zwischen Alkohol und Benzodiazepinen additiv oder multiplikativ?

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Es gibt ein geläufiges Sprichwort, dass Alkohol und Benzodiazepine nicht zusammen konsumiert werden sollten. Liegt es daran, dass Alkohol und Benzodiazepine eine synergistische Wirkung haben? Oder liegt es einfach daran, dass Alkohol und Benzodiazepine ähnlich sind und die gemeinsame Einnahme von Alkohol und Benzodiazepinen der Einnahme einer großen Menge Benzodiazepin gleichkommt?

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Antworten (1)

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2018-01-21 18:33:34 +0000

Das allgemeine Sprichwort, dass Alkohol (Ethylalkohol in alkoholischen Getränken) und Benzodiazepine nicht zusammen konsumiert werden sollten, ist gut zu empfehlen, wenn man bedenkt, dass beide Substanzen unter die Kategorie der Depressiva des Zentralnervensystems (ZNS) fallen. Sie verstärken (additiv) also beide den Effekt der Depression des ZNS, was zu Bewusstlosigkeit oder sogar zu einem Koma führen kann. Auch können beide Substanzen missbraucht werden, was zu zunehmenden (wiederum additiven) Gesundheitsschäden (Leber, Niere, psychischer Zustand) und Beziehungsschäden führen kann.

Im Hinblick auf Ihre Frage nach dem synergistischen/multiplikativen Effekt gibt es pharmakologische Studien (weitere Informationen finden Sie unter Referenzen), in denen die Wechselwirkungen zwischen Alkohol und psychiatrischen Drogen (einschliesslich Benzodiazepinen) untersucht wurden. Interessanterweise hängt der Effekt in gewisser Weise davon ab, ob eine Person ein chronischer Alkoholkonsument ist oder nicht. Aus dem Papier:

Die akute Ethanolaufnahme korreliert also mit einer verminderten Clearance des Benzodiazepins, was bedeutet, dass sie den Effekt vervielfacht, indem sie dem Benzodiazepin hilft, länger im Körper zu verbleiben. Der umgekehrte Effekt kann bei einem chronischen Alkoholkonsumenten beobachtet werden.

Ein Hinweis auf die ausführlichere biochemische Erklärung: “Hochgebundene Drogen mit geringer intrinsischer hepatischer Clearance gehören zu denjenigen, von denen am häufigsten berichtet wird, dass ihre Kinetik durch Ethanol verändert wird (z.B. Benzodiazepine, Phenytoin, Tolbutamid und Warfarin)”

Insgesamt große Frage!


TLDR:

Multiplikativ: Ja (abhängig)

Zusatzstoff: Ja


Referenzen:

Toxikologisches Papier über Arzneimittelinteraktionen: http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1046/j.1365-2710.2003.00459.x/full

Schnelle Erklärung zur Wirkung von Alkohol auf den Körper http://thebrain.mcgill.ca/flash/i/i_03/i_03_m/i_03_m_par/i_03_m_par_alcool.html

Schneller Überblick über ZNS-Depressiva http://alcoholrehab.com/drug-addiction/central-nervous-system-depressants/

Ausführliche Erklärung zur Wirkung von Benzodiazepinen auf den Körper https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3684331/

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