Warum wird bei der primären chirurgischen Behandlung von Gallensteinen nach 140 Jahren die Gallenblase immer noch einfach herausgeschnitten?
Die Praxis, die Gallenblase vollständig herauszuschneiden, um Gallensteine zu “heilen”, geht auf das Jahr 1878 zurück, als sie erstmals erfolgreich durchgeführt wurde, was in der Medizingeschichte und -technik beinahe prähistorische Zeiten darstellt.
Indian Journal of Surgery, Vol. 66, Nr. 2, Mar-Apr, 2004, S. 97-100
Chirurgische Geschichte
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Aufgrund des Aufkommens moderner minimal-invasiver abdominalchirurgischer Verfahren und des Einsatzes von Robotern wie dem Davinci für die Herzchirurgie, warum wurde diese chirurgische Praxis nicht angewandt, um Gallensteine zu entfernen und die Gallenblase einfach wieder zu nähen/zukleben, so dass der Körper das Organ noch nutzen kann?
Die Gallenblase ist in ihrer Funktion weitaus einfacher als das Herz, dennoch ist die primäre chirurgische Wahl immer noch das barbarische Exzisionsverfahren von 1878.
Die vollständige Entfernung der Gallenblase hinterlässt eine Person mit einem ernsthaft gestörten Verdauungssystem, das Fette nicht mehr effektiv verdauen kann. Zu viel Fett (aufgenommen als Teil einer normalen Mahlzeit für jemanden mit einer funktionierenden Gallenblase) führt stattdessen zu Durchfall, da die unverdauten Öle durch den Darm rasen und möglicherweise zu unkontrolliertem und peinlichem analen Ausfluss, losem Stuhlgang und Fäkalgeruch führen.
Darüber hinaus gehen bei einigen Patienten die Bauchschmerzen selbst nach vollständiger Entfernung nie weg, sondern dauern nach dem Eingriff für den Rest des Lebens des Patienten an.
Gibt es wirklich noch keine bessere chirurgische Möglichkeit, Gallensteine zu entfernen und die reparierte, entleerte Gallenblase an Ort und Stelle zu belassen?