2015-08-22 23:03:25 +0000 2015-08-22 23:03:25 +0000
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Gibt es ein negatives Gegenstück zu Endorphinen?

Ein Neuropeptid, nehme ich an, oder eine pharmakologische Aktivität, die die Übertragung von Schmerz- oder Stresssignalen erleichtert?

Antworten (1)

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2015-12-19 09:44:09 +0000

Endorphine sind Neuropeptide, die sich an Opioidrezeptoren binden können und so eine schmerzstillende Wirkung im Gehirn ausüben. Sie erwähnen ein Gegenstück, was in diesem Zusammenhang ein schlecht definierter Begriff ist. Es gibt andere Substanzen, die sich an diese Opioidrezeptoren binden können (zum Beispiel Opiate :-)) und Substanzen, die Opioidrezeptoren blockieren können, ohne sie auszulösen, wie Naloxon und Naltrexon. Diese werden als Opioidantagonisten bezeichnet und zum Beispiel zur Behandlung von Substanzabhängigkeit eingesetzt. Sie verursachen jedoch keine Schmerzen.

Schmerzen werden im Körper durch Neuronen auf die gleiche Weise übertragen wie andere Signale. Der Unterschied zu anderen Signalen besteht darin, wie das Gehirn diese Signale interpretiert. Wenn sie von Schmerzrezeptoren (Nozizeptoren) kommen, werden sie als Schmerz interpretiert. Es gibt keinen speziellen Neurotransmitter für Schmerzen, obwohl es, wie bei jeder Signalübertragung, nicht nur einen gibt. Die Schmerzübertragung ist auch im Vergleich zu einigen anderen neuronalen Aktivitäten relativ langsam, was mit der Mischung der Neurotransmitter und der Art und Weise, wie die Nozizeptoren strukturiert sind, zu tun hat.

Zum Beispiel für Schmerzen, die durch Hitzeeinwirkung entstehen:

Die nozizeptiven Axone, (…) beginnen sich erst dann zu entladen, wenn die Stärke des Reizes (im Beispiel in Abbildung 10 ein thermischer Reiz) erreicht ist. 1) hohe Werte erreicht; bei der gleichen Reizintensität entladen sich andere Thermorezeptoren mit einer Rate, die sich nicht von der maximalen Rate unterscheidet, die bereits innerhalb des nichtschmerzhaften Temperaturbereichs erreicht wurde, was darauf hindeutet, dass es sowohl nozizeptive als auch nichtnozizeptive Thermorezeptoren gibt.

Grundsätzlich werden in diesem Fall zwei Signale übertragen, ein normales Temperatursignal und ein Schmerzsignal.

Stress ist kein Signal, das über irgendeinen Pfad im menschlichen Körper übertragen wird. Bei hohen Stresswerten kommt es zu Veränderungen in der Gehirnchemie, zum Beispiel im Kortisol- und Adrenalinspiegel, aber auch hier handelt es sich nicht gerade um Gegenstücke zu den Endorphinen.

Quellen Understanding Endorphins and Their Importance in Pain Management Mechanisms of pain transmission and pharmacologic management Nociceptors Opioidantagonisten für die pharmakologische Behandlung der Alkoholabhängigkeit - eine kritische Überprüfung